Sie sind zu einer Herz-Szintigraphie (Myokardszintigraphie) überwiesen worden und fragen sich, was das bedeutet?
Ihr Arzt vermutet aufgrund bestimmter Symptome oder Risikofaktoren eine Erkrankung Ihres Herzmuskels, hat den Verdacht auf eine Verengung an Ihren Herzkrangefäßen oder will bereits bekannte Veränderungen an den Herzkranzgefäßen auf ihre funktionelle Auswirkung untersucht wissen. In diesem Fall kommt die Myokardszintigraphie, die Herzszintigraphie, zum Einsatz.
Myokardszintigraphie bezeichnet die Darstellung der Durchblutungsverhältnisse am Herzmuskel (=Myokard). Die Aufnahmen werden mit der sogenannten SPECT-Technik (SPECT = Single Photon Emission Computed Tomographie) erstellt.
Über die Durchblutung, Vitalität und Funktion Ihres Herzmuskels erhalten wir durch diese nuklearmedizinische Untersuchung verlässliche Informationen. Sie erfolgt unter Belastung und in Ruhe, damit wir feststellen, ob bestimmte Bereiche Ihres Herzmuskels zwar in Ruhe ausreichend durchblutet werden, unter körperlicher Belastung und Stress jedoch nicht.
Zeigen sich bei der Untersuchung Durchblutungsstörungen oder Narben, sind das wichtige Informationen für die weitere Behandlung. Auch ein unauffälliges Ergebnis ist aussagekräftig. Denn dann besteht nur noch ein minimales Restrisiko für ein gravierendes kardiales Ereignis im nächsten Jahr. Das Ergebnis der Untersuchung ist für Ihren Arzt/ Ihre Ärztin und Sie in jedem Fall eine wichtige Basis für gezielte, individuelle Therapiemöglichkeiten zu Ihrem Wohl.
Die richtige Vorbereitung ist unbedingt notwendig!
Am Tag vor der Untersuchung bitte
nach dem Frühstück koffein- und kakaohaltige Getränke und Nahrungsmittel strikt vermeiden, dazu gehören:
– Kaffee, auch entkoffeiniert
– schwarzer oder grüner Tee
– Kakao und Schokolade
– Cola und andere koffeinhaltige Getränke
Ab dem Nachmittag trinken sie am besten nur noch stilles Wasser oder Mineralwasser.
Am Untersuchungstag:
– bleiben Sie nüchtern, Diabetiker dürfen ggf. ein leichtes Frühstück essen
– nehmen Sie Ihre Blutdruckmedikamente ein
– bringen Sie alle anderen Medikamente mit (für morgens und mittags)
– bringen Sie ein Käse-/Wurstbrot bzw. Brötchen oder ein anderes fetthaltiges Nahrungsmittel mit
Vergessen sie bitte nicht:
– Überweisungsschein
– Chipkarte
– Medikamentenplan (oder die Schachteln Ihrer Medikamente)
– Lesebrille
Für die Belastungsuntersuchung wird während der Belastung ein schwach radioaktives Arzneimittel in eine Vene injiziert. Die Belastung wird entweder durch Radfahren auf dem Ergometer oder durch Injektion (Spritze) bzw. Infusion eines Medikaments erzeugt, manchmal auch in Kombination. Das Arzneimittel verteilt sich über den Blutkreislauf und reichert sich in den Herzmuskelzellen an.
Danach nehmen Sie Ihre mitgebrachten Medikamente ein.
Nach einer kurzen Wartezeit werden mit einer Gammakamera SPECT-Aufnahmen angefertigt, dabei drehen sich die Detektoren um Sie. Die Verteilung des Arzneimittels und somit die Durchblutung des Herzmuskelgewebes wird auf den Bildern sichtbar.
Es wichtig, dass Sie sich dabei nicht bewegen, da meist im Anschluss eine CT zur Gewinnung einer sogenannten Schwächungsmatrix aufgenommen wird. Damit werden unterschiedliche Lagen des Herzens im Körper herausgerechnet und ggf. ausgeglichen. Im Anschluss erfolgt eine vorläufige Sichtung der Aufnahmen. Sind diese absolut unauffällig, wird die Untersuchung beendet. Anderenfalls erfolgt die Ruheuntersuchung.
Bei der Ruheuntersuchung erfolgt eine 2. Injektion mit demselben radioaktiv markierten Arzneimittel. Es folgt eine Wartezeit von etwa 2 Stunden. In dieser Zeit essen Sie bitte Ihr mitgebrachtes Wurst- oder Käsebrot bzw. Brötchen oder das fetthaltige Nahrungsmittel. Sie dürfen die Praxis auch verlassen. Nach den 2 Stunden und einer Ruhezeit von 30 Minuten in der Praxis werden wieder SPECT-Aufnahmen erstellt. Ein Schwächungs-CT ist nicht noch einmal erforderlich. Nach diesem Untersuchungsteil ist die Untersuchung beendet und Sie dürfen die Praxis verlassen. Das Ergebnis erhalten Sie am Untersuchungstag noch nicht, da die endgültige Auswertung einige Zeit in Anspruch nimmt. Der schriftliche Befund und ausgedruckte Farbbilder erhält Ihr Hausarzt/ Ihre Hausärztin oder der überweisende Arzt/ Ärztin auf dem Postweg, damit er den Befund mit Ihnen besprechen und ggf. weitere Maßnahmen einleiten kann.
Für unsere nuklearmedizinische Herzuntersuchung nutzen wir ein Gerät der Firma General Electric, ein Discovery 670, eine Kombination aus Gamma-Kamera und CT, ein SPECT-CT.
Hierin vereinen sich diagnostische Präzision und Vielfältigkeit mit hohem Komfort für Sie als Patient. Für eine präzise Diagnostik, bei verkürzter Untersuchungsdauer, ist dieser Gerätetyp die erste Wahl.
Diese Untersuchung ermöglicht gezielte Therapie und sichert Ihre Lebensqualität!
– Ihre Jana Sommer